Es sollten Wahrscheinlichkeiten sein, nicht Münchhausen, der angeblich seine Axt mittels Bohnenranke vom Mond zurückholte, wohin er sie geworfen hatte. Einem Hirschen eine Ladung Kirschkerne auf den Kopf zu schießen, woraufhin dessen Geweih ein Baum entsprießt, ist hingegen sehr wahrscheinlich und ein feines Beispiel für nachhaltige Landwirtschaft. Vollends im Reich der Tatsachen sind wir angekommen, wenn das Stichwort „Kanonenkugel“ fällt. Der lang unterschätzte und böswillig falsch dargestellte Ritt auf der Kanonenkugel gehört zu den Glanzleistungen intelligenter Logistik und ist ein Produkt der Bundesagentur für Sprunginnovationen, die seit einigen Jahren tätig ist und derzeit an einer neuen Trampolinverordnung arbeitet.
Fake News zu schreiben, ist wirklich nicht schwer, wenn man etwas vom Handwerk des Schreibens und von der Wirkung der Sprache im Gehirn versteht. So ausgestattet, führen wir jeden hinter jede nur denkbare Fichte, ohne dass er auch nur einen Anfangsverdacht hat.
Kurs und Buch vermitteln Kenntnisse über das handwerkliche Schreiben in verschiedenen Genres, neurolinguistisches Wissen zu Sprachwirkung und Manipulationsmacht – vor allem aber Kenntnisse darüber, wie wir den Spieß herumdrehen. Denn, Ihr ahnt es schon.
Tatsächlich geht es darum, Fake News, Propaganda und Manipulation zu erkennen, um so vor diesen fiesen Gestalten geschützt zu sein.
Nun sind Schelme seit jeher ausgewiesene Feinde primitiver Effizienzdelirien und so genannter Zeit-Regime. Gut Ding will Weile haben, weiß der kluge Teil des Volksmunds. Das gilt besonders für das gehaltvolle Spazieren, das sich seine eigene Zeit nimmt und sich nicht vom hastenden Strom mitreißen lässt.
Worum geht es?
Die kunstvolle Flanerie ist vor allem eine Wahrnehmungsschule. Sie dient der Horizonterweiterung, der Entdeckung neuer Welten und dem Perspektivwechsel. Wer sie auf den Pfaden der Schelme ausübt, den führt sie hinaus aus Denkzwängen, aus der Enge der Kategorien und der Schädelstätten der Dichotomien und Dualismen hinein ins unübersichtliche, unvorhersehbare, unzählbare und unmessbare Leben.
Mit anderen Worten, „Spazieren und Flanieren“ ist eine freundliche Anleitung, Vertrautes ab sofort ganz anders oder gleich umgekehrt zu sehen und sich Zeit zu lassen – was einen per se schon zum Dissidenten macht.
Wir können gemeinsame Spaziergänge organsieren. Aber wer möchte, geht mit dem Buch in der Tasche allein oder in kleiner Gesellschaft auf Tour.
Und wer noch eins draufsetzen will:
Flanieren und schreiben gehören seit jeher zusammen. Wir entdecken neue Welten, erleben magische Momente und lernen, es in die allerschönsten Worte zu fassen. Im Kreise der schreibenden Flaneure seid Ihr übrigens in allerbester Gesellschaft.
In jeder Situation, zu allen Zeiten und an allen Orten? Es funktioniert doch ohnehin nicht, ganz einfach, weil es nicht menschenmöglich ist. Darüber hinaus kann es ein ungemein befreiendes Erlebnis sein, gelegentlich aus der eigenen Haut zu fahren und jemand ganz anderer zu sein.
Schelme sind, wie Ihr wisst, Meister der Verstellung, der Verkleidung und des konformistischen Rollenspiels. Die vielfältigen Schutzfarben machen es dabei für Nicht-Schelme besonders schwer, das Spiel zu durchschauen. Für Schelmenadepten gehört das Erlernen dieser Kunst zur Grundausbildung.
In diesem Kurs-cum-Buch erlernt Ihr ganz professionell die Entwicklung von Figuren – entweder für das eigene Schelmendasein oder für Euer nächsten Schelmenroman (oder was für einen Roman auch immer; ist aber auch für Sachtexte nützlich)
Macht Euch keine Sorgen wegen Fantasie und Vorstellungskraft. Es ist alles da, was Ihr braucht. Vielleicht wurden die kreativen Kräfte seit der Kindheit ein wenig verschüttet, seit der Zeit also, als die Pferde noch sprachen, die Feen noch über unseren Köpfen schwebten und der Schelm noch ständiger Gast im Hause war.
Für den Anfang hier eine kleine Fingerübung. Sucht Euch eine bekannte Figur Eures Misstrauens und schreibt sie um. Wie wäre es, einen bekannten Politiker in den Baron Münchhausen zu verwandeln? Das ist zwar nicht neu, aber sehr amüsant und aktueller denn je.
… eine neue Ökonomie und eine mitunter menschenfreundliche Variante der Anarchie.
Dabei ist es gar nicht nötig, allzu viel Neues zu erfinden. Das Wissen über die Allmende und die ganz anderen Arten des Wirtschaftens und des Arbeitens sind nicht verloren – wobei wir nie vergessen dürfen, dass Menschen es nicht in den Genen haben, sich halb tot zu schuften. Sie mussten abgerichtet werden.
In klugen Kulturen und Zivilisationen waren Wirtschaft und Arbeit Randerscheinungen, mit denen man sich allenfalls pragmatisch beschäftigte. Lernen wir von ihnen.